Plötzlich im Flutlicht

Plötzlich im Flutlicht

Cathy Hummels und Katja Baumgart haben eines gemeinsam: Sie profitieren einerseits vom Bekanntheitsgrad ihres Partners auf dem Rasen, andererseits wollen sie nicht als sein Anhängsel gelten, zeigen, dass sie ihren eigenen Weg gehen und ihnen dies auch gelingt.
Cathy Hummels (28) aus München wurde durch ihre Beziehung zu Nationalspieler Mats Hummels zum It-Girl unter den Spielerfrauen. Doch sie will mehr: Nach ihrem abgeschlossenen BWL-Studium ist sie gerade dabei, sich als Mode-Expertin zu etablieren. Ihr ist bewusst, dass sie vom Ruhm ihres Mannes profitiert und dass er "Türen geöffnet hat, die sonst nie aufgegangen wären", wie sie sagt. Aber der Preis für den Erfolg ist hoch. Ein Leben in der Öffentlichkeit bedeutet ein Dasein auf dem Präsentierteller, unter dem Dauerfeuer aus "liken" - und "haten" in den Sozialen Netzwerken. Da genügt ein verunglückter Clip in ihrem YouTube-Channel.
Ein schwerer Weg und ein Lernprozess: Wie viel Öffentlichkeit braucht man, wie viel erträgt man - und wie schnell tritt man in Fettnäpfchen, aus denen man nicht mehr so schnell herauskommt? Die Bezeichnung "Spielerfrau" empfindet Cathy Hummels als abwertend.
Das kann auch Katja Baumgart (44) bestätigen. Die Frau des ehemaligen Zweitligisten Steffen Baumgart ist Mutter von drei Kindern, hat mit ihrem Mann alle Höhen und Tiefen des Profi-Sports durchlebt - und ist den Fans ihres Vereins "1. FC Union Berlin" ganz nah: Fast täglich steht sie im Fanshop, verkauft Schals und Trikots. Dass sie anpacken kann und sich nicht in der Rolle der Ehefrau des Ex-Bundesligaspielers sonnt, davon musste sie die anderen erst einmal überzeugen.
Samira Samii (37) ist eine besondere Art von Spielerfrau: nicht in der Rolle der treuen Begleiterin am Spielfeldrand, sondern der knallharten Geschäftsfrau, der einzigen Frau in der Branche der Spielerberater und Sportmanager in Deutschland. Sie kennt diese Macho-Welt genau und weiß, mit welchen Vorurteilen Spielerfrauen zu kämpfen haben, muss selbst in ihrem Job immer wieder Stärke zeigen. Sie spricht sechs Sprachen, schloss ihr Tourismusmanagementstudium in München als Jahrgangsbeste ab. Schon als Jugendliche ist sie begeisterter Fan; der bekannte iranische Fußballer Ali Daei, Ex-Spieler von Bayern München, ist ein enger Freund der Familie.
"37°" wirft einen Blick in diese Welt, zu der rund 1500 Spielerfrauen in Deutschland gehören: ein Leben zwischen Aufstieg und Abstieg, zwischen Abglanz vom prominenten Partner - und der Herausforderung, aus seinem Schatten herauszutreten.

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