Pleite - und jetzt?

Pleite - und jetzt?

Anne Koark musste vor zwölf Jahren Insolvenz anmelden. Sie verlor alles, die Firma, ihre Wohnung, das Auto - ihr Lebenstraum platzte. Sie machte einen Fehler, den viele Selbstständige machen: Sie geriet in Schieflage, negierte die Zahlen und versuchte, mit ihren privaten Reserven die Firma zu retten. 3,1 Millionen Haushalte in Deutschland sind überschuldet, mehr als doppelt so viele wie 1993. Hauptursachen dafür sind Arbeitslosigkeit, sinkende Einkommen und Schicksalsschläge wie Krankheiten und Ehekrisen. 'Insolvenz ist ein Eingeständnis, dass man gescheitert ist. Man hat es nicht hingekriegt, es ist der bürgerliche Tod!', so Attila von Unruh, insolvent und Gründer einer Selbsthilfegruppe. Christiane Wilbers schämte sich so sehr für ihr Scheitern, dass sie alle Kontakte abbrach und untertauchte. Sie lebte in einer Parallelwelt, schaute nur noch Fernsehen, mied jeglichen Kontakt zu anderen Menschen. Mehr als 100.000 Verbraucherinsolvenzen gab es im vergangenen Jahr in Deutschland. Diese Art der persönlichen Insolvenz bedeutet sechs Jahre lang am Existenzminimum zu leben, um von den Restschulden befreit zu werden. Anne Koark jedoch trat die Flucht nach vorne an, sie begann in der Insolvenz ihre Geschichte aufzuschreiben - das Buch wurde ein Bestseller. Anne Koark spricht öffentlich über das Scheitern und kämpft dafür, dass Schuldner eine zweite Chance bekommen und dass Gesetze in Deutschland geändert werden. Sie kann auch schon einen Erfolg verbuchen: Tatsächlich müssen Verbraucher heute im Falle der Insolvenz nicht mehr ihre private Altersvorsorge abgeben. Die Dokumentation 'Pleite - und jetzt?' zeigt Wege aus der Krise, die ganz unterschiedlich sein können.

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