Platoon
Der junge Amerikaner Chris (Charlie Sheen) geht als Freiwilliger zur Armee und wird als naiver GI nach Vietnam geschickt. Bald schmelzen seine Illusionen im schmutzigen Dschungelkrieg wie Schnee an der Sonne: Schon in den eigenen Reihen trifft Chris auf Konflikte, denn der skrupellose Sergeant Barnes (Tom Berenger) schert sich einen Deut um Moral, während Zugführer Elias (Willem Dafoe) versucht, einen letzten Rest von Menschlichkeit und Anstand zu wahren.
Chris' Infanterie-Einheit gerät in einen Hinterhalt des Vietcong - Freunde fallen, Männer werden von Tretminen in Stücke gerissen. Der Vietcong erhängt einen GI, und die amerikanischen Soldaten unter Sergeant Barnes brennen aus Rachsucht ein ganzes Dorf nieder. GI Bunny (Kevin Dillon), ein junger Soldat mit Engelsgesicht, dreht total durch. Sergeant Elias verhindert das Schlimmste, macht sich damit Barnes jedoch zum Todfeind. Elias gerät in eine Falle, und schon bald muss Chris selbst um sein Leben fürchten, denn Barnes duldet keinen Widerspruch.
Ohne Pardon beschwört Oliver Stone selbst Erlebtes in Vietnam herauf. Er selbst wurde, wie seine Hauptfigur Chris, Zeuge des Kriegswahnsinns. «Die Vietnam-Erfahrung hat viele von uns einfach fertiggemacht», sagt er. «Das Drehbuch zu meinem Film schrieb ich sieben Jahre nach meiner Rückkehr aus Vietnam. So lange dauerte es, bis ich mit der Realität dessen, was ich dort erlebte, zu Rande kam.» Noch länger musste Oliver Stone warten, bis er seinen Stoff verfilmen konnte. «Die Geschichte war den Produzenten zu hart, zu deprimierend, zu grausam. Ich fand mich beinahe schon damit ab, dass niemand die Wahrheit über diesen Krieg wissen wollte.» Doch die Zeiten änderten sich. 1986 fand Oliver Stone in Arnold Kopelson den Produzenten, der «Platoon» verwirklichen half. Charlie Sheen gibt die autobiographische Hauptfigur Chris; Willem Dafoe und Tom Berenger verkörpern die beiden gegensätzlichen Vorbilder, zwischen denen der junge GI wählen muss.