Planet e.: Die Rückkehr der Seeadler

Planet e.: Die Rückkehr der Seeadler

Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Einer Freundschaft, die sich zwischen dem Fischer Janusz und einigen wilden Seeadlern im deutsch-polnischen Grenzgebiet am Stettiner Haff entwickelt hat. Eigentlich ist Europas zweitgrößter Raubvogel - Wappentier für Deutsche und Polen - ein großer Konkurrent der wenigen verbliebenen Fischer auf der polnischen Seite des Haffs. Im flachen Wasser jagen die gefiederten Räuber besonders gern die edlen Süßwasserfische, die hier in der Mischzone von Ostsee und Oder anzutreffen sind. Doch Janusz hat über die Jahre eine ganz besondere Beziehung zu den äußerst scheuen Greifvögeln aufgebaut. Jeden Morgen, wenn er den Fang der Nacht einholt, kommen die Vögel aus den Baumkronen ganz nah an sein Boot und holen sich mit faszinierenden Flugmanövern die kleinen, unverkäuflichen Fische, die Janusz ihnen zuwirft. Für Janusz sind diese täglichen Begegnungen nicht nur willkommene Abwechslung im Arbeitsalltag. Die Adler sind für ihn vielmehr Symbol eines anderen, neuen Verständnisses vom Zusammenleben von Mensch und Tier, das besonders hier am Haff zukünftig eine wichtige Rolle spielen könnte. Denn die Rückkehr der Könige der Lüfte in ihre angestammten Jagdgründe am Stettiner Haff verbindet sich auch mit der Hoffnung, dass sich nach dem Nieder-gang von Industrie- und Agrarwirtschaft im Grenzgebiet zwischen Polen und Deutschland die Natur am Stettiner Haff einigermaßen erholt hat. Und deshalb die Region, überreich an Feuchtgebieten und geprägt von der höchsten Dichte an unterschiedlichen Wasser- und Zugvögeln in Europa, eine Zukunft mit naturnahem, grenzüberschreitenden Tourismus haben könnte.

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