Piraten - Wegelagerer der Weltmeere
Ein Piratenüberfall: Er geschieht in der Straße von Malakka in Südostasien, vor der Küste Nigerias oder - sogar im vermeintlich sicheren Hafen von Antwerpen.Auf dem hart umkämpften Markt von Transporten übers Meer ist es mit dem Freibeuter-Mythos nicht weit her. Für die Seeleute gibt es den verwegenen 'roten Korsaren' höchstens als romantische Legende oder im Kinofilm.Die Autoren des Dokumentarfilms haben sich in Regionen umgesehen, in denen Angriffe von Piraten keine Seltenheit sind und stellen Menschen vor, die - freiwillig oder unfreiwillig - zu Experten für Seeräuberei geworden sind. Die Gefahr ist handfest, wenn auch nur schwer greifbar: Piratenüberfälle sind auch heute keine Seltenheit. Vor Jahren zählten die Gewässer Asiens, so auch die Straße von Malakka, zu den gefährlichsten der Welt.Heute ist es Afrika. Seit fast zwei Jahren richten sich alle Augen auf den Golf von Aden, genauer: auf Somalia. An den Küsten des rechtslosen Staates ist Piraterie ein lukrativer Markt. Junge Männer in Speedbooten bringen Containerfrachter und sogar Öltanker in ihre Gewalt und erpressen Lösegelder in Millionenhöhe. Der Löwenanteil geht an Hintermänner im Ausland oder wird zum Aufrüsten rivalisierender Clans innerhalb Somalias genutzt. Aber niemand weiß genau, wer vom Terror am Golf von Aden wirklich profitiert und wer es schafft, Kriegsschiffsbesatzungen aus der ganzen Welt an der Nase herumzuführen.Im Frühjahr 2009 kapern Seeräuber 700 Seemeilen vor der somalischen Küste das deutsche Containerschiff 'Hansa Stavanger'. Vier Monate ist die Besatzung in der Hand ihrer Entführer - ein Albtraum. Aber auch für die betroffene Reederei ist eine Entführung eine Extremsituation. Wie kann Kontakt zu den Geiselnehmern aufgenommen werden? Wie geht es der Crew? Und wie verhandelt man mit Gangstern? Eberhard Lixfeld von der niederländischen Reederei Reider Shipping ist ungewollt zum Experten geworden. Einer seiner Frachter, die 'Amiya Scan', wurde vor Somalia entführt.