Pioniere des Erdöls

Pioniere des Erdöls

Im Zentrum der Geschichte steht Familie Wallmann aus Wietze. Auf ihrem Grund wird die erste Erdölbohrung vorgenommen. Die einstige Försterfamilie entwickelt sich bald darauf zu einer wahren Erdöl-Dynastie. Doch wie kommt es dazu? Und welchen Anteil trägt die Familie Wallmann am weltweiten Öl-Boom? Nach Ansicht von Michael Rost, Ahnenforscher und Wallmann-Nachfahre, sei der Grundstein von Fernsehserien wie 'Dallas' und 'Denver-Clan' auf der Wallmannschen Wiese gelegt worden. Um 1900 war das ehemalige Bauerndorf Wietze kaum wiederzuerkennen. Bohrtürme waren wie Pilze aus dem Boden geschossen, Horden von Glücksrittern in die norddeutsche Provinz gestürmt, und 32 internationale Bohrfirmen hatten in eine Eisenbahnlinie und einen Hafen investiert. 1910 stammten fast 80 Prozent der deutschen Erdöl-Förderung aus dem Dorf in der Lüneburger Heide. Die Schattenseite: Bald gab es Wohnungsnot und Verhältnisse 'wie im Wilden Westen'. Als dann nach dem Peak um 1910 die Förderung Jahr für Jahr immer stärker abfiel, importierte das Dorf in Niedersachsen eine revolutionäre Abbaumethode aus dem Elsass. In der Gemeinde Merkwiller-Pechelbronn hatte man bereits 1735 begonnen, mit Schaufeln nach Erdöl zu graben. Ähnlich wie in einem Kohlebergwerk trieben die Männer primitive Stollen in die Tiefe, um Öl-Sand und frei fließendes Öl an die Erdoberfläche zu befördern. Am Ende maß das unterirdische Labyrinth 450 Kilometer Streckenlänge! Auch das ist eine Pionierleistung, die weltweit ihresgleichen sucht.

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