Pink Punk Pantheon 2014

Pink Punk Pantheon 2014

Soll denn alles umsonst gewesen sein? Der ganze Kunstverstand, die tollen Reliquiendöschen, die wunderschöne, freistehende Wanne, der hängende statt aufgestellte Adventskranz, der wunderbare Mariengarten. Keiner will jetzt darin residieren. Eine Schande! Verschwendung! Das Werk der Eminenz Tebartz von Elst darf nicht leer stehen bleiben. Muss es auch nicht, denn der Vorstand des Heimatvereins hat herausgefunden, dass Hermann Schwaderlappen ein Nachkomme der unehelichen Tochter eines - hier nicht näher zu benennenden - Bischofs von Trier ist. Und das Bistum Limburg ist ja bekanntlich nix anderes als ein Suffraganbistum von Kurtrier - weiß ja fast jeder. Die Reliquiensammelleidenschaft von Fritz Litzmann hat den eindeutigen DNA-Beweis geliefert. Leider mehrere Beweise. Der abgefallene Zehnagel des würdigen Vorfahren weist in eine völlig andere Richtung als die vorgefundenen Schuppen. Wie auch immer, die Residenz ist da, allein der neue Verwendungszweck des 31 Mio.-Gebäudes ist noch nicht eindeutig beschrieben. Fritz will unbedingt seine Reliquiensammlung unterbringen, Hermann denkt eher an ein Institut zur Aufarbeitung von Sexualpraktiken in gemischten oder benachbarten Klöstern Nordtirols und Unterfranken. Die NSA hat per verschlüsselter E-Mail ihr Interesse bekundet, das Institut mit elektronischen Hilfsmitteln auszustatten. Auf jeden Fall wird der Bischofssitz kein Asylantenheim für syrische Flüchtlinge werden, vielmehr ein Auffanglager für gefallene Whistleblower, geschützt durch den Vatikan. Hermann ist bereit, für die Rolle des Kirchenasylheim-Vaters die niederen Weihen entgegen zu nehmen, schließlich war er mal Messdiener. Es braucht nur die Weihe durch einen Bischof und da hilft nicht zuletzt die ungeheuere Ähnlichkeit von Fritz mit dem unseligen Franz-Peter Tebartz van Elst. Man sieht also: der Verein hat Zukunft! Und zur Bewältigung all seiner Visionen ist der Verein gern bereit, die Vermögen kinderloser Milliardäre entgegenzunehmen. Ego vos absolvo a peccatis vobis, denn wir sind alle kleine Sünderlein.

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