Paul Verhoeven - Meister der Provokation

Paul Verhoeven - Meister der Provokation

KünstlerporträtF  

Mit "Elle", der dieses Jahr bei den Filmfestspielen von Cannes lief und allein in Frankreich rund 500.000 Zuschauer in die Kinos lockte, kehrte Paul Verhoeven nach zehnjähriger Schaffenspause ins Filmgeschehen zurück.
Seine ersten Filme ("Türkische Früchte", "Soldat von Oranien", "Spetters - knallhart und romantisch") drehte der niederländische Regisseur in seiner Heimat und feierte dann mit Hollywood-Blockbustern wie "RoboCop", "Total Recall", "Basic Instinct" oder "Starship Troopers" riesige Erfolge. Seinen Ruf als provokantester Unterhaltungsregisseur der westlichen Welt verdankt er seinen amoralischen Filmwelten, seinen triebgesteuerten Figuren und der expliziten Darstellung von Sex und Gewalt.
In "Paul Verhoeven - Meister der Provokation" kommt der Regisseur selbst zu Wort. Daneben geben Filmausschnitte und Interviews mit seinem Biografen Rob van Scheers sowie Verwandten und Schauspielern, die den Filmemacher seit seinen Anfängen begleiten, Einblicke in seine Persönlichkeit. Inspiration schöpft Verhoeven aus Comics und der französischen Nouvelle Vague; und obwohl er sich als Atheist bezeichnet, beherrscht ihn die Faszination für die historische Jesusfigur. Der komplexe Charakter des Regisseurs spiegelt sich übrigens auch in seinen Figuren wider, deren duale Persönlichkeit er gerne betont. Zwischen seinen feinfühligen Dramen und den großangelegten Blockbustern liegen scheinbar Welten; doch dahinter steckt stets derselbe Wunsch: das Publikum zu provozieren, es herauszufordern und mit einem Mix aus wütender Ironie und wildem Mitteilungsdrang gleichzeitig zum Träumen und zum Nachdenken anzuregen.

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