Paul Merton in Europa (6/6)

Paul Merton in Europa (6/6)

In Madrid lernt Paul den ehemaligen Mönch und Schäfer Don Justo kennen. Der hat die letzten 50 Jahre damit zugebracht, ganz allein eine Kathedrale zu bauen - aus gespendetem und zusammengeklaubtem Material, ohne die Unterstützung von Kirche und Behörden. Dann wendet sich Paul einem weiteren Heiligtum der spanischen Kultur zu: dem Stierkampf. Weit mehr als die blutige und prunkvolle Corrida selbst beeindruckt ihn die Vorstellung der Recortadores. Die Akrobaten vollführen einen regelrechten Tanz mit dem Stier und springen in tollkühnen Saltos über seine Hörner hinweg. Ein Spektakel, das nicht nur das Publikum begeistert, sondern vor allem auch den Stier verschont. Die nächste Station ist Barcelona, wo Paul den Adrenalinjunkie Hubert trifft. Dessen größter Kick ist es, von möglichst hohen Felsen herunterzuspringen. Im Herzen Kataloniens bekommt Paul dann einen Einblick ins Leben des traditionellen, ländlichen Spaniens. Hier scheint die Zeit stillzustehen, jeder kennt jeden, und die Nachbarn sorgen noch füreinander. Auch Paul kann sich hier nicht entziehen. Er wird ins Fundament eines Castells eingegliedert, einer sehr beeindruckenden und sehr hohen menschlichen Pyramide. Es wird häufig vergessen, dass Spanien vor nicht allzu langer Zeit von einem blutigen Bürgerkrieg zerrissen wurde. Pauls Reiseführerin Arantxa nimmt ihn zu einer Ausgrabungsstätte mit und stellt ihm ein ambitioniertes Projekt vor zum Ausfindigmachen und Ausheben von nicht gekennzeichneten Massengräbern aus dem Bürgerkrieg. Die sonst so temperamentvolle und lebensfrohe Arantxa lässt dabei erahnen, wie schwer auch die jüngere Generation an diesem leidvollen Erbe Spaniens zu tragen hat. Am Ende wird Pauls Reise noch einmal ganz unbeschwert: Arantxa bringt ihm bei, wie man Flamenco tanzt. Zwar ist Paul kein sehr geschickter Tänzer, aber seine britische Höflichkeit verbietet ihm, es nicht wenigstens einmal zu versuchen!

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