Patrice Chéreau - Frankreichs Theatergenie

Patrice Chéreau - Frankreichs Theatergenie

Künstlerporträt 

Patrice Chéreau, geboren am 2. November 1944 in Lézigne, besuchte das Lycée Louis-le-Grand in Paris, in dessen Laienspielgruppe er sich bereits als 15-Jähriger als Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner engagierte. Seine vielseitige Karriere als Theater-, Opern- und Filmregisseur begann Chéreau im Sprechtheater. In seiner Funktion als Leiter des Theaters der Pariser Trabantenstadt Sartrouville (1966-1969) unternahm er den Versuch, ein engagiertes Volkstheater zu schaffen. 1971 wurde Chéreau künstlerischer Kodirektor, später - zusammen mit Roger Planchon - Direktor des Théâtre National Populaire in Villeurbanne, einem Vorort von Lyon.

1982 übernahm er die Leitung des Théâtre des Amandiers im Pariser Vorort Nanterre, dem im Rahmen eines Modellversuches auch ein Schauspiellehrinstitut und ein Filmatelier angeschlossen waren.

Er liebte lange Texte und verhalf dem Dramatiker Bernard-Marie Koltès zu Bekanntheit. Nach den 80er Jahren und der schwierigen Aidskrise - er war bekennender Homosexueller - schlug er neue Wege ein und widmete sich dem Film.

Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde 1994 sein Film "Die Bartholomäusnacht" vorgestellt. Bei der 20. César-Verleihung 1995 in Paris wurde der Film gleich fünfmal ausgezeichnet. 1995 brachte Chéreau bei der Biennale in Venedig eine Neuinszenierung von Koltès "Dans la solitude des champs de coton" auf die Bühne, die später unter anderem bei den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen, zu sehen war. Bei der Berlinale 2001 erhielt er den Goldenen Bären für seinen kompromisslosen Film "Intimacy". Den Preis für die beste Regie erhielt Patrice Cheréau auf der Berlinale 2003 für seinen Film "Sein Bruder".

Das einfühlsame Porträt stützt sich auf das Schaffen und auf Selbstaussagen des Regisseurs: Chéreau bei der Probe, Chéreau, wie er mit verblüffender Einfachheit über seine Arbeit spricht ... Auch Wegbegleiter und enge Freunde wie Dominique Blanc, Pascal Greggory, Richard Peduzzi, Valeria Bruni Tedeschi, Thierry Thieu Niang und Anne-Louise Trividic zeichnen ein sehr authentisches Bild von Chéreaus Persönlichkeit.

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