Paris, Texas, Buggenhagen

Paris, Texas, Buggenhagen

Buggenhagen ist ein kleiner Ort am Peenestrom, abseits der Usedomer Kaiserbäder. Zwei Dorfstraßen, mehr gibt es kaum. Ausgerechnet im vorpommerschen Hinterland hat Kunsthistoriker Till Richter ein Museum für zeitgenössische internationale Kunst eingerichtet. Vor drei Jahren hat er das Schloss, einst Stammsitz der Adelsfamilie von Buggenhagen gekauft, saniert und 2013 sein Museum eröffnet. Mit eigenem Geld und einer Vision. In der Straße des Friedens.
Till Richter geht als das durch, was man sich gemeinhin unter einem 'schrägen Vogel' vorstellt: ein Intellektueller mit Hund Eco, benannt nach dem italienischen Schriftsteller.
Richter ist Anfang 40, gekleidet mit dem Understatement der Weitgereisten, der mühelos Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch parliert. Nach dem Studium an der Pariser Sorbonne und einer Professur in Texas kam der Dr. Till Richter in die vorpommersche Prärie. Und seitdem stellt er international erfolgreiche Künstler aus: Gerhard Mantz, Günter Knop, Gregorio Iglesias Mayo, Ariane Roesch, Francisco Souto. Er lässt die Künstler mehrere Monate im Jahr in seinem Haus leben und arbeiten, er möchte Esprit und Multikulti in die Region bringen.
Durch das verschlafene Buggenhagen fahren üblicherweise Traktoren und Erntemaschinen, keine Riesenlimousinen von Kunstliebhabern. Aber sein Projekt wird gut gehen, sagt Till Richter. In einem Radius von 200 Kilometern um Buggenhagen, schließlich liegt der Ort zwischen Berlin und Hamburg, sieht er vier Millionen potenzielle Besucher, die Eintritt zahlen, im besten Falle Kunst kaufen. Irgendwann soll sich das Museum selbst tragen, zurzeit steckt Richter all sein Geld in sein Lebensprojekt, führt seine Besucher selbst durch die Ausstellungen.
Ein Filmteam hat Till Richter einen Sommer lang begleitet. Sommer, das ist die 'high season' in Buggenhagen.

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