Papa statt Pascha

Papa statt Pascha

Baytekin D. ist türkischstämmiger Deutscher, der mit 30 alles erreicht hatte, was er erreichen wollte: Eine Karriere als Ingenieur, eine glückliche Ehe mit einer Türkin und ein Wunschkind. Alles schien perfekt. Doch dann die Katastrophe: Seine Frau stirbt durch einen tragischen Unfall. Der gemeinsame Sohn Baycan ist gerade mal ein Jahr alt. Noch voller Schmerz und Trauer trifft Baytekin eine folgenreiche Entscheidung: Er will seinen Sohn allein erziehen. Statt auf Unterstützung, stößt er in seinem Umfeld vor allem auf Skepsis. Schlimmer noch: Die Schwiegereltern trauen ihm nicht zu, dass er als türkischer Mann ein Kleinkind großziehen kann. Es kommt zum Bruch, doch Baytekin nimmt das in Kauf, denn es ist eine Entscheidung aus Liebe. Und ein Sprung ins kalte Wasser. Vor ihm steht nicht nur die Herausforderung, den Alltag mit einem Kind, einem Vollzeitjob und dem Haushalt zu bewältigen. Viel schwerwiegender ist oft der Kampf gegen Vorurteile. Als alleinerziehender, türkischer Vater fällt er aus allen Rollenvorstellungen heraus, gehört nirgends dazu und fühlt sich oft einsam. Er will seinem inzwischen siebenjährigen Sohn die Wurzeln seiner Familie in der Türkei bewusst machen und mit ihm gemeinsam erstmals das Grab seiner Frau in ihrem Geburtsort besuchen. Das Dorf liegt etwa 100 km nördlich von Istanbul. Wird er hier auf Verwandte seiner Frau treffen? Und ist er schon offen für eine neue Beziehung oder merkt er am Grab seiner Frau, dass die Wunden noch nicht verheilt sind? Ein Mann zwischen Orient und Okzident, zwischen Pascha und Papa, Karriere und Haushalt. Susanne Heim und Silke Meyer begleiten den alleinerziehenden türkischen Vater Baytekin in seinem Alltag, bei seiner Reise in die Türkei zum Grab seiner Frau und zeigen die schwierige und einsame Identitätssuche eines Mannes, für den es kaum Rollenvorbilder gibt.

Bewertung

0,0   0 Stimmen