Out of Vienna - Wien erobert die Musikwelt
Im Wien der späten 80er Jahre entdeckte ein Freundeskreis das Sampeln, also Ausleihen und wieder Verwerten fremder Musiken, als Schlüssel zum Erfolg. Die Band "Edelweiss" nutzte etwa ein ABBA-Sample und produzierte damit ein billiges MTV-Video. Lieder wie "Bring me Edelweiss", das über drei Millionen Mal verkauft wurde, waren plötzlich möglich, weil jeder sich Computer leisten konnte, um darauf Musik zu machen. Eine Kombination aus Technik und Musik-Begeisterung brachte Wien auf die internationale musikalische Landkarte - kräftiger und nachhaltiger, als es Stars wie Falco je geschafft hatten. Eine bisher nicht bekannte Demokratisierung fand statt: HTL-Schüler wurden zu Musikern, Friseurlehrlinge zu Komponisten, Konzertveranstalter zu Plattenbossen. Peter Kruder verließ seinen Job als Haarstylist und wurde Teil von Kruder und Dorfmeister, Patrick Pulsinger, 1980 aus der DDR in die Steiermark gekommen, wollte mit 16 noch Friseur werden, war später treibende Kraft der internationalen Elektronikszene, Christopher Just, bekannt für seine illegalen Rave-Partys in Champignonkellern im Burgenland, beschallte später erfolgreich die großen Clubs von New York bis Tokyo.