Orly

Orly

Zwei Stunden am Flughafen Paris Orly im Winter bringen verschiedene Menschen, die an einem entscheidenden Punkt in ihrem Leben stehen, zusammen: Eine junge Ehefrau verliebt sich in einen Fremden. Eine Mutter und ihr fast erwachsener Sohn fahren zur Beerdigung des Exmannes und Vaters. Ein frisch verliebtes Paar verliert sich auf seiner ersten großen Reise aus den Augen. Eine Frau wagt erst in der Anonymität der Öffentlichkeit, den Abschiedsbrief ihres Mannes zu lesen. Sie alle sind völlig mit ihrem eigenen Schicksal beschäftigt und bewegen sie sich durch den perfekt strukturierten und funktionalisierten Raum, ohne etwas von der äußeren Bedrohung zu bemerken, die schließlich zur Evakuierung des Flughafens führt. Angela Schanelecs Film 'Orly' ist ein poetischer Reigen biografischer Momentaufnahmen von Menschen am Flughafen. 'Orly' ist der sechste Spielfilm der 1962 geborenen Regisseurin und Schauspielerin, die zu den ersten Protagonistinnen der 'Berliner Schule' zählt. 1996 erhielt sie für 'Das Glück meiner Schwester', ihren Abschlussfilm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb), den Preis der deutschen Filmkritik als 'Bester Film'. In 'Orly', den sie 2010 im Forum der Berlinale vorstellte, bezieht Schanelec wie nie zuvor in ihren Filmen die Wirklichkeit dokumentarisch in ihre Inszenierung ein. Als Abschluss der Reihe 'Berliner Schule' zeigt 3sat am Mittwoch, 15. Februar, um 22.25 Uhr Christian Petzolds Spielfilm 'Yella'.

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