Open Hearts - Für immer und ewig

Open Hearts - Für immer und ewig

Es wird schon nichts passieren, beruhigt der Geografiestudent Joachim (Nikolaj Lie Kaas) seine hübsche Freundin Cecilie (Sonja Richter), die soeben eingewilligt hat, seine Frau zu werden. Sie sorgt sich, weil er mit Freunden eine gefährliche Klettertour unternehmen will. Aber dazu kommt es nicht mehr. Joachim wird auf der Straße angefahren und schwer verletzt - fortan liegt er vom Hals an abwärts gelähmt im Krankenhaus. Das Schicksal könnte nun einen Gang zurückschalten, doch jetzt geht es erst richtig los. Cecilie will zu Joachim halten, ihm das Leiden lindern, doch er stößt sie verbittert zurück: Schmerzhaft erinnert ihn die attraktive junge Frau an all das, was ihm fortan in seinem traurigen Leben verwehrt bleibt. Marie (Paprika Steen), die unaufmerksame Fahrerin des Unfallwagens, hat ein schlechtes Gewissen und bittet ihren Mann Niels (Mads Mikkelsen) - der als Arzt im selben Hospital arbeitet, in dem Joachim liegt -, sich um dessen verstörte Freundin zu kümmern. Ohne lange zu zögern, lässt die frustrierte Cecilie sich auf eine Affäre mit dem Arzt ein, die Niels' Familienleben ebenso wie das Seelenleben aller Beteiligten mächtig durcheinanderwirbelt. Das klingt verdächtig nach dem Stoff, aus dem die Daily-Soaps gestrickt sind. Alles andere ist jedoch 'Open Hearts - Für immer und ewig', Susanne Biers mitreißendes Dogma-Melodram, das aber nicht mehr ganz so 'dogmatisch' daherkommt wie die Filme zu Beginn dieser puristischen Bewegung. Von der ersten Filmminute an stellt die Regisseurin ihre Figuren mit einer Plastizität in den Raum, die den Zuschauer in den Bann schlägt. Das Aufgeraute, Grobkörnige und die schroffen Schnitte des dosiert eingesetzten Dogma-Stils sind kein Manierismus mehr, sondern dienen dazu, kleine und kleinste Gesten einzufangen, Gefühle sichtbar zu machen. Das Innenleben der Akteure wird in jeder Situation transparent.

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