Onkel Wanjas Dorf

Onkel Wanjas Dorf

In den Weiten des russischen Imperiums gibt es ein Land, das kaum jemand kennt: Mari El. 14 Zugstunden östlich von Moskau liegt die kleine, autonome Republik, in der die Mari zusammen mit Russen und Tataren leben. Die Mari sind eine Volksgruppe, die sich im 5. Jahrhundert in den Hügeln und Wäldern rechts und links der Wolga angesiedelt hatte. Es waren vor allem arme Bauern aus Finnland, die hier ein besseres Auskommen suchten. Diese frühen Siedler verehrten mehr als 20 Naturgötter. Ihre Priester brachten ihnen Tieropfer dar oder hängten kleine Knochen in heilige Haine. Dort beteten die Mari vor der Jagd und vor der Ernte zu den Göttern. Das ist auch heute noch so: Die religiösen Feste der Mari richten sich nach den Hauptereignissen des bäuerlichen Lebens wie Aussaat und Ernte, Heirat, Geburt und Tod. Der Film führt in das mitten in der Mari-Republik gelegene Dorf Karamass. Dort trifft das Team auf Onkel Wanja und seine Familie. Zusammen mit ihm geht es durch die Wälder, in seine Imkerei, zum Fischen. Nahe der Hauptstadt Joshkar Ola wird einem heidnischen Opferritus beigewohnt. Außerdem erlebt das Filmteam eine Mari-Hochzeit, einen Altennachmittag und das ganz normale Leben der Menschen in einem fast unbekannten Land. Die Reise nach Mari El zu Onkel Wanja ist auch eine Reise in die Vergangenheit Russlands und Osteuropas, zu einem Volk, das die frühen Ursprünge seiner Kultur wie kaum ein anderes auf dem alten Kontinent am Leben erhalten konnte wenn auch immer unter großen Schwierigkeiten.

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