O.J. Simpson: Made in America

O.J. Simpson: Made in America

Eines schon mal gleich vorweg: Man muss nicht in den Finessen des Baseball-Sportes bewandert sein, um sich von dieser Serie fesseln zu lassen. Im Gegenteil: Sport spielt nur eine untergeordnete Rolle, es ist vielmehr ein Ausflug in die (aller-)jüngste amerikanische Vergangenheit, in der der Rassismus noch gehörig grassiert. Der tiefe Fall des O.J. Simpson ist auch die Geschichte eines Schwarzen, der es sich erlaubt hat, in der "weißen" Paradedisziplin American Football zu brillieren - und dafür bitter büßen musste, ja geradezu medial und juristisch gelyncht wurde. Die Serie beleuchtet über O.J. Simpsons Lebensweg hinaus auch das Verhältnis zwischen schwarzer und weißer Community - und all das, was in diesem Verhältnis in den vergangenen Jahrzehnten schief lief. Von auch heute noch bedrückender Intensität sind beispielsweise die Szenen, in denen sich der Film mit der Misshandlung Rodney Kings auseinandersetzt: Alle vier weißen Polizisten wurden damals freigesprochen, wochenlange Krawalle mit mehr als 50 Toten waren die Folge. Durch die jüngsten Polizei - und Polizistenmorde gewinnt die Dokumentarserie erschreckend an Aktualität.

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