Ohne mein Kind

Ohne mein Kind

Familie und ErziehungD  

Mia, 30, wird ausziehen und ihre Kinder, 6 und 9, beim Vater lassen. "Es zerreißt mir das Herz, ohne meine Kinder zu gehen, aber ich freue mich auch auf einen Neuanfang." Es sind nur zehn Prozent der Mütter, die nach der Scheidung alles zurücklassen, ihre Kinder nur noch am Wochenende sehen und sich dabei dem Vorwurf aussetzen, kaltherzig und selbstsüchtig zu sein. Mia findet, dass die Kinder beim Vater besser aufgehoben sein werden, weil er sich die Zeit selbst einteilen kann, während Mia im Schichtdienst arbeitet.
Die 37-jährige Jasmin muss sich auch drei Jahre nach ihrer Trennung von den Kindern noch immer rechtfertigen, auch vor sich selbst: "Ein Kind gehört zu seiner Mama! Deshalb schau' ich immer in verständnislose Gesichter - 'bei der kann doch was nicht stimmen!' Aber ich wollte meine Kinder nicht aus ihrem gewohnten Umfeld reißen und sie in ein neues, fremdes Leben pressen." Die Arbeitszeiten ihres Berufes sind vollkommen familienuntauglich, deshalb verbringen ihre Kinder nur noch die Wochenenden mit der Mutter. "Seit meinem Auszug bin ich das letzte Glied in der Kette, erfahre die wichtigen Dinge meiner Kinder immer erst als Letzte, und das tut weh." - Naomi, 42, verließ ihre Familie schon vor 13 Jahren. Damals war ihr Sohn erst zwei, aber Naomi wollte die Welt sehen, reisen und ihre Freiheit genießen. Heute ist Sohn Noah 15 und sieht seine Mutter nur alle zwei Wochen. "Trotzdem ist unser Verhältnis innig, und wir genießen die Zeit zusammen besonders intensiv." Neuerdings aber häufen sich die Situationen, in denen Naomi spürt, dass Noah ihr weniger vertraut. "Habe ich doch zu viel verpasst? Bin ich keine gute Mutter für ihn?" - Die Dokumentation zeigt, wie schwierig es für die Frauen ist, sich nicht als Rabenmutter zu fühlen. Und es geht auch um ihre gewonnene Freiheit sowie um die Herausforderung, mit ihrem Status als Wochenendmutter fertig zu werden.

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