Oben ist es still

Oben ist es still

Helmer ist ein friesischer Bauer, sein Vater ein verbitterter alter Mann, der sich immer noch regelmäßig darüber beklagt, dass damals von seinen beiden Söhnen der falsche gestorben ist. Helmer hält allein den kleinen Hof in Schuss, kümmert sich um die Schafe und die Kühe. Nur mit wenigen Menschen pflegt Helma eine Beziehung: Mit seiner Nachbarin Ada und ihren beiden Söhnen verbindet ihn eine leise Freundschaft. Zu dem Fahrer der Molkerei, der jeden Tag die Milch abholt, fühlt er sich hingezogen, traut sich aber nicht, offen auf ihn zuzugehen. Als ihm der Vater nicht mehr im Nacken sitzt, wagt es Helmer, die Richtung seines Lebens leicht zu korrigieren. Er renoviert das Zimmer seines toten Bruders und entschließt sich, den Teenager Henk als Knecht einzustellen. Die Präsenz des Jungen auf dem Hof ist der erste Schritt zu einer Art Erwachen aus einem langen Schlaf.

Nanouk Leopolds sanfter Film, kunstvoll komponiert aus kargen, aber umso eindringlicheren Bildern, entfernt sich in Details von der erfolgreichen Romanvorlage des niederländischen Schriftstellers Gerbrand Bakker. Dafür intensiviert er den Kern der Geschichte: den Weg eines Mannes, der spürt, dass er das Leben eines anderen gelebt hat, und ahnt, dass dies vielleicht nicht immer so bleiben muss. Jeroen Willems, der neben vielen Film- und Fernsehrollen vor allem als Bühnendarsteller in Deutschland und den Niederlanden brillierte und im Dezember 2012 überraschend verstarb, spielt diesen Mann mit einer konzentrierten Ruhe, um die sich der restliche Film ausbreitet wie die friesische Landschaft um Helmers Hof.

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