
Oasen im Ruhrgebiet - Drei Siedlungen im Revier
Sie sind grün, überschaubar und man kennt die Nachbarn. Inmitten des so dicht besiedelten Ruhrgebiets herrscht in den ehemaligen Werks- und Zechensiedlungen schon fast dörfliche Idylle. Vor über einhundert Jahren waren diese Siedlungen als sogenannten "Gartenstädte" nach englischem Vorbild entstanden: Die ins Ruhrgebiet gelockten Arbeiter und deren Familien sollten sich wohl fühlen in den liebevoll gestalteten Häusern und den dazugehörigen Gärten. Spätestens in den 1970er und 80er Jahren wollte man die in die Jahre gekommenen Siedlungen abreißen, moderner Wohnungsbau war angesagt. Da hatte man aber nicht mit der Gegenwehr der damaligen Bewohner gerechnet, die auf nachbarlichen Zusammenhalt und ihr gewohntes Zuhause auf keinen Fall verzichten wollten. Dank Bürgerinitiativen, Mahnwachen und Hungerstreiks konnten in jahrelangen Kämpfen viele Siedlungen vor dem Abriss bewahrt werden. Heute stehen sie unter Denkmalschutz, so auch die Siedlungen "Rheinpreußen" in Duisburg, "Flöz Dickebank" in Gelsenkirchen und "Ripse" in Oberhausen. Ein Sommer lang war "Heimatflimmern" unterwegs und hat Bewohner getroffen: wie lebt es sich heute in diesen Vorzeigesiedlungen, die zum Symbol für Widerstand und Gemeinschaft geworden sind?