Nordirland - Fotos, die Geschichte schrieben

Nordirland - Fotos, die Geschichte schrieben

Von den späten 60ern bis Mitte der 90er Jahre herrschte extreme Gewalt in Nordirland: Ein lange schwelender Konflikt zwischen katholischen Nationalisten und protestantischen Unionisten mündete in täglichen Schießereien, Bombenanschlägen und Mord. Dabei kamen mehr als 3.500 Menschen ums Leben. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der örtlichen Pressefotografen, die in ihren eigenen Heimatstädten zu Kriegsberichterstattern wurden. Die Ereignisse sind vergangen, doch die Bilder sind im Kopf geblieben. Ein gewöhnliches Nachrichtenbild von damals hält heute die Geschichte fest. So zeigt das legendäre Foto von Stanley Matchetts den Schrecken und die Tragik des 30. Januar 1972, bekannt als "Bloody Sunday": Ein Bischof schwenkt ein blutdurchtränktes weißes Taschentuch, während neben ihm ein toter Jugendlicher von vier jungen Männern weggetragen wird. Ein Pressefotograf muss in einem einzigen Foto Story, Wesen und Kontext eines Ereignisses erfassen. In der vordigitalen Ära kam es darauf an, genau im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken. Welchen Preis bezahlten diese Fotografen für ihre Aufnahmen, und welchen Wert hatten ihre Bilder in diesem Konflikt, der knapp 30 Jahre lang wütete? Halfen sie Nordirland, aus dem Teufelskreis der Gewalt auszubrechen? Wie auch heute wurden Bilder benutzt, um sich zu inszenieren, um Anhänger zu gewinnen oder einfach um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Vor allem für die Nationalisten war dies ein Propagandamittel, für die Fotografen war es eine Form der Berichterstattung. In der Dokumentation berichten die Fotografen von ihren Erlebnissen aus einer Zeit, in der es schwer war, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

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