Nikolaj Znaider spielt Beethovens Violinkonzert

Nikolaj Znaider spielt Beethovens Violinkonzert

Klassische MusikD  

Der 1975 als Sohn polnisch-israelischer Eltern in Dänemark geborene Nikolaj Znaider gehört nicht nur zu den führenden Violinisten im modernen Konzertbetrieb, er macht auch als Dirigent von sich reden, sei es in Sankt Petersburg oder in Berlin. 1997 gewann er den ersten Preis beim renommierten Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel. Seitdem hat Znaider sein leidenschaftliches Spiel in vielen Konzertsälen mit fast allen großen Orchestern unter Beweis gestellt.

Über Beethovens Violinkonzert sagte er einmal, es sei die Bibel der Violinliteratur. Das Werk entstand innerhalb kürzester Zeit im Herbst 1806 und wurde offenbar so knapp vor der Uraufführung im Theater an der Wien fertig, dass der Solist und Widmungsträger Franz Clement seinen Part im Konzert vom Blatt spielen musste. Clement, der auch schon Beethovens "Eroica" zur Uraufführung gebracht hatte, später jedoch durch allerlei "Sonderbarkeiten" wie das Spiel auf umgekehrter Violine Beethovens Missfallen erregte und bei der Uraufführung der 9. Symphonie sogar aus dem Orchester verbannt wurde, dürfte durch seine Beliebtheit maßgeblich zum Achtungserfolg des Werkes beigetragen haben.

Obwohl sich die großen Geiger des 19. Jahrhunderts damit hören ließen, verbreitete sich das mäßig virtuose, jedoch künstlerisch-interpretatorisch höchst anspruchsvolle Werk nur schleppend. Zum Durchbruch verhalfen ihm schließlich die sensationellen Interpretationen des jungen Joseph Joachim. Er führte Beethovens Konzert 1844 unter dem Dirigat von Felix Mendelssohn in London auf und 1853 in Düsseldorf mit Robert Schumann am Pult. Von ihm stammt auch eine vielgespielte Solokadenz.

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