Nie mehr Mutter

Nie mehr Mutter

Unter Perus Präsident Fujimori wurden in den 1990ern hunderttausende Frauen zwangssterilisiert. Die Eingriffe waren Teil eines Programms zur Armutsbekämpfung. Eine Betroffene will andere Frauen überzeugen, für ihre Rechte zu kämpfen. Ruth Zuniga will endlich Gerechtigkeit. Wie 300.000 andere Frauen in Peru wurde sie in der Regierungszeit des autokratischen Präsidenten Fujimori zwangssterilisiert. Fujimori hatte damals ein Programm zur Armutsbekämpfung und Geburtenkontrolle ausgerufen, das unter anderem freiwillige Sterilisierungen von Frauen und Männern vorsah. Doch Betroffene wie Ruth Zuniga sagen: Freiwillig waren die Eingriffe in den allerwenigsten Fällen. Unter den Opfern sind besonders viele Indigene, die in den armen Gebieten auf dem Land leben. Ruth Zuniga kämpft dafür, dass sie endlich ihr Schweigen brechen und Entschädigung verlangen. Der Zeitpunkt dafür ist günstig, denn inzwischen ist der Streit in Peru zum Politikum geworden, das sogar die Wahlen mit entscheiden könnte: Fujimoris Tochter Keiko hat gute Chancen, Perus neue Präsidentin zu werden - und sie bestreitet noch immer, dass ihr Vater von den Zwangssterilisierungen wusste.

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