Neue Alpine Architektur in Südtirol

Neue Alpine Architektur in Südtirol

Vor allem in Südtirol hat sich eine junge, dynamische Architektenszene entwickelt: Experimentierfreudig, weltoffen und doch stark verwurzelt in der Heimat und ihren baulichen Traditionen. Da ist zum Beispiel Ulla Hell - ihre plastisch ausgeformten Baukörper sind eigenwillig, originell und doch mit der Landschaft verbunden. Sie hat in Südtirol mehrere ganz unterschiedliche Wohnhäuser entworfen, die eins verbindet: Ein deutlich erkennbarer Gestaltungswille und die Bereitschaft, sich sensibel mit den Gegebenheiten vor Ort auseinanderzusetzen.

Das gilt im Grunde für alle im Film vorgestellten Bauten. Architektenbüros wie bergmeisterwolf, MoDus Architects oder Höller & Klotzner bauen innovativ, aber immer im Dialog mit Tradition und Topografie. Ob sich die Gebäude in die Hänge eingraben, die Berge spiegeln, wie etwa die Mirror Houses von Peter Pichler, oder ihre Form nachahmen, wie der Salewa-Firmensitz in Bozen - stets gelingt es den Architekten, ausdrucksstark und doch zurückgenommen zu bauen. Das gilt auch für die vorgestellten Werke der Südtiroler Altmeister Werner Tscholl und Matteo Thun.

Auch in Südtirol stellt das zeitgemäße Bauen im hochalpinen Bereich eine zentrale Herausforderung dar. Der moderne Neubau einiger Bergsteigerhütten hat für Kontroversen gesorgt. Doch die Vorteile, die nicht zuletzt neue Materialien wie etwa die Dreifach-Verglasung mit sich bringen, sind nicht von der Hand zu weisen. Energieeffizienz und Autarkie durch hochwertige Dämmung, Solarenergie und Brauchwasserwiederaufbereitung sind Errungenschaften, die auf fast 3.000 Metern noch wichtiger sind als im Tal. Trotz einer vitalen Szene einheimischer Baumeister leisten sich auch die Südtiroler importierte Stararchitektur: Auf dem Kronplatz hat Zaha Hadid ein neues Museum für Reinhold Messner gebaut.

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