NETZ NATUR: Bagger und Biber

NETZ NATUR: Bagger und Biber

Hans Conrad Escher von der Linth, ein verehrtes Zürcher Multitalent des 19. Jahrhunderts, würde sich wohl im Grabe umdrehen: Was der Pionier als gefeierter Ingenieur geschafft hatte - die Eindämmung und Begradigung der Linth zwischen Walensee und Zürichsee -, wird heute mit Baggern aufgebrochen und teilweise rückgängig gemacht. Gewinnen soll die Natur, die man einst so vehement bekämpft hatte. Seltene Pflanzen und Vogelarten, Reptilien, Amphibien und Fische kehren zurück. Selbst Säugetiere wie Iltis und Biber werden wieder heimisch. Und nicht nur in der Linthebene wird heute Umgebungsland wieder der natürlichen Dynamik der Flüsse ausgesetzt, sondern auch anderswo im Land: Die Aare und die Thur sind nur zwei von vielen weiteren. So will es auch das Gesetz: Der Schutz des Menschen vor Hochwasser soll mit der Natur und nicht gegen sie erreicht werden. Dem Wasser Raum geben, wenn es diesen braucht, lautet die Devise, denn bei mächtigen Hochwassern vergangener Jahrzehnte hatten selbst hohe Dämme schlimme Schäden nicht verhindern können. Daraus hat man gelernt und schafft heute Flächen, welche die Flüsse bei Hochwasser überschwemmen und sich ohne Schäden verlaufen sollen. Als willkommene Begleiterscheinung gibt das der Natur Gelegenheit, sich in unerwarteter Vielfalt zu entwickeln. Die Dokumentation 'NETZ NATUR: Bagger und Biber' beobachtet den Renaturierungsprozess mit der Kamera und lädt zu eindrücklichen Naturspektakeln am Flussufer ein: Zum ungleichen Nachtgesang von Nachtigall und Laubfröschen, zum Morgenkonzert der Singvögel oder zum Laichreigen der Fische, zu den Baustellen der Biber und zur Nesthöhle der Eisvögel.

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