Nepal - Aufstieg in den Himmel

Nepal - Aufstieg in den Himmel

LänderporträtF  

Tief in einem nepalesischen Tal am Ende eines Weges, auf dem seit Jahrhunderten unzählige Schritte ihre Spuren hinterlassen haben, befindet sich ein Brahmanendorf - weitab von jeglicher Zivilisation und weitab vom üblichen Tourismus entlang der Trekkingrouten. Es herrscht Regenzeit und die Wege sind nur schwer passierbar. Aus trockenen Pfaden werden schlammige Gründe. Doch die Bewohner haben sich den klimatischen Bedingungen angepasst und folgen dem Rhythmus der Jahreszeiten. Mensch und Tier profitieren vom kurzen Sommer, der ihnen grüne Weiden und eine reiche Ernte verschafft. Wenn die ersten Sonnenstrahlen in das Tal fallen, treiben die Hirten ihre Schafe auf die steilen Hänge und schlagen ihre Zelte auf. Arbeit gibt es hier nur in der Landwirtschaft, die noch genauso archaisch organisiert ist wie vor hundert Jahren. Jeder packt mit an, wenn das Feld bestellt und die Ernte eingefahren werden muss. Zusammenhalt finden die Bewohner in der Religion, wobei sie weder der buddhistischen noch der schamanischen Weltanschauung der tibetischen Stammesverbände folgen, sondern tief verwurzelt sind im hinduistischen Glauben mit seinem komplexen Kastenwesen und den zahlreichen Gottheiten. Die Erklärung dafür liegt in der Geschichte: Um der islamischen Eroberung in Indien zu entkommen, ist ein Teil der Bevölkerung in die Bergregion von Nepal geflohen und hat die gesamte dortige Sozialstruktur mitgenommen.

Bewertung

0,0   0 Stimmen