Nazi-Beutekunst

Nazi-Beutekunst

Kunst und KulturFrankreich  

Die Dokumentation behandelt ein bis heute nicht abschließend aufgearbeitetes Kapitel aus dem Zweiten Weltkrieg: die NS-Beutekunst. Die systematische Enteignung wurde von den Nazis mit akribischer Gründlichkeit organisiert, die Durchführung übernahm der sogenannte Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg . Hitlers Kunstberater koordinierte europaweit Tausende von Kunstraubzügen und sorgte für den Abtransport des Beuteguts in die Reichshauptstadt Berlin, wo die schönsten Stücke Eingang in die Büros und Privaträume der Parteigrößen fanden. Der Rest wurde an verschiedenen Orten gelagert wie etwa dem Pariser Museum Jeu de Paume.

Nach Kriegsende bemühten sich verschiedene Institutionen intensiv um die Rückgabe der gestohlenen Werke, doch Zigtausende blieben verschollen. Sobald eines irgendwo wieder auftaucht, entbrennt häufig ein erbitterter Streit um den rechtmäßigen Besitz.

Die Dokumentation rollt die Geschichte dreier von den Nazis aus jüdischen Sammlungen gestohlene Meisterwerke noch einmal auf, von der Enteignung durch die Nazis bis hin zu deren Rückgabe: "Dame in Blau vor einem Kamin" von Henri Matisse , "Herbstsonne" von Egon Schiele und "Der Gitarrenspieler" von Georges Braque .

Nach dem Krieg wurde Kunstraub bei den Nürnberger Prozessen als Kriegsverbrechen gewertet. Die Dokumentation folgt den Wegen der Bilder und berichtet von der Beharrlichkeit, mit der die Erben nach den kostbaren Erinnerungsstücken aus ihrem Familienbesitz suchen. Dabei werden beide Seiten beleuchtet: die Abläufe der systematischen Enteignungen in der NS-Zeit und die aktuelle Problematik im Zusammenhang mit Provenienzforschung und Restitution.

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