Nashörner in der Serengeti

Nashörner in der Serengeti

Die Serengeti im ostafrikanischen Tansania ist eines der letzten Naturparadiese unserer Erde. Auf einer Fläche von 30.000 Quadratkilometern Steppe, Savanne und Busch finden hunderte von Tierarten ihre Heimat. Davon mehr als eineinhalb Millionen Pflanzenfresser und mehrere Tausend Raubtiere. Allein 1,5 Millionen Gnus ziehen jedes Jahr, wenn die Trockenzeit beginnt, durch das weite Land und lassen auf der Suche nach Futter und Wasser den Boden unter sich beben. Ohne den Dung der Gnus gäbe es in der Serengeti kein Gras. Nur das älteste Landsäugetier, das seit rund 14 Millionen Jahren den afrikanischen Kontinent bevölkert, sucht man in der Serengeti inzwischen fast vergeblich. Anhaltende skrupellose Wilderei hat den Bestand innerhalb von 20 Jahren fast ausgerottet. Während 1970 noch rund 60.000 Spitzmaulnashörner durch die afrikanischen Savannen streiften, sind heute nur noch circa 4.000 dieser eindrucksvollen Tiere übrig. Von der am stärksten bedrohten Unterart 'Diceros Bicornis Michaeli' leben insgesamt nur noch 700 Tiere, davon knapp 70 verteilt auf drei verschiedene Gebiete in Tansania. Zu wenige, um die Art zu erhalten. Mit dem 'Serengeti Rhino Repatriation Project' der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt sollen 32 Artgenossen aus Südafrika die Gruppe der letzten Spitzmaulnashörner in der Serengeti überlebensfähig machen. Fünf bis sechs Tiere pro Flugzeug in Transportkisten verpackt, werden im Laufe der nächsten zwei Jahre auf der Steppenpiste in der Serengeti landen. Zurück ins Land ihrer Ahnen, die im Jahr 1961 zum Schutz vor Wilderern nach Südafrika in Sicherheit gebracht wurden. Nun sollen deren Nachkommen die letzten ihrer Art vor dem Aussterben bewahren. Rettung in letzter Sekunde. Wir haben die ersten drei Weibchen und zwei Männchen auf ihrer Reise ins Land ihrer Vorfahren begleitet - den Auftakt zur größten Umsiedlung, die jemals durchgeführt wurde, dokumentiert.

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