Napoleons verstoßene Liebe

Napoleons verstoßene Liebe

Die Schönheit der kleinen Adligen Joséphine de Beauharnais aus Martinique war legendär, ihr Hang zu Pracht und Luxus berühmt, für ihre Männerbekanntschaften war sie berüchtigt. Marie Josephe Rose de Tascher de la Pagerie hätte sich im nach-revolutionären Frankreich einen Aufstieg an die absolute Spitze der französischen Gesellschaft nicht träumen lassen, als ihre Eltern sie mit dem ungeliebten Alexandre de Beauharnais verkuppelten. Die Ehe verlief unglücklich, und doch heirateten ihre beiden Kinder später in europäische Königshäuser ein. Während Alexandre unter der Guillotine stirbt, entkommt seine Frau den Kerkern der Revolution. Es ist eine Zeit des Umbruchs, die zwei sehr unterschiedliche Menschen erst zusammen - und später dann beide auf den Thron bringt. Jeder kennt Joséphine in den Pariser Salons, sie ist charmant und gebildet, das It-Girl ihrer Zeit. Als sie auf einen wenig bedeutenden korsischen Militär trifft, ist die Vicomtesse die ungekrönte Königin von Paris. Joséphine heiratet den sechs Jahre jüngeren, kleinwüchsigen Napoleon - alle sind überrascht. Sie führt den gesellschaftlich unerfahrenen Korsen in die höchsten Kreise ein. Er gibt ihr Sicherheit, auch finanziell, und liebt sie abgöttisch, gegen den erbitterten Widerstand seiner Familie: "Wenn ich nur könnte, ich würde Dich ins Gefängnis werfen, in mein Herz, und Dich darin einsperren für immer", schreibt ihr der Verliebte von der Front. Joséphine ist da nüchterner. Vielleicht spürt sie, dass es Napoleon einmal sehr weit bringen wird: zum Kaiser der Franzosen, der seine geliebte Kaiserin verstößt, weil sie ihm keinen Thronerben gebären kann.

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