Nachtschicht

Nachtschicht

Der Dokumentarfilm "Nachtschicht" zeigt die nächtliche Arbeitswelt in der Großstadt Hamburg. Ein Schlachter, ein Taxifahrer, eine Postlerin, ein Krankenpfleger und ein DJ werden durch ihre Nacht begleitet. Parallel wird Brot gebacken und die Tageszeitungen gedruckt.

"Das Leben zieht so an einem vorüber", erzählt Bernd Bade, der schon seit 30 Jahren auf dem Hamburger Schlachthof nachts Schweine und Rinder zerlegt. "Die Feuchtigkeit und die Kälte sind das Schlimmste, das Körperliche verdrängt man, sonst müsste ich sofort in Rente gehen." Bernd Bade ist einer von über drei Millionen Menschen, die ihrer Arbeit nachgehen, während die meisten anderen Menschen schlafen.

Auch Jürgen Weber arbeitet nur nachts, er fährt Taxi. Um sich vor aggressiven Fahrgästen zu schützen, empfiehlt er, selbst keine Waffen dabei zu haben, "denn es gibt immer einen, der stärker ist als ich." Und so bringt er auch zahlungsunwillige Kunden allein mit seiner Präsenz dazu, ihre Rechnung zu begleichen. Er liebt es, nachts zu arbeiten und kann sich auch nichts anderes vorstellen.

Der Dokumentarfilmer und Kameramann Timo Großpietsch beobachtet seine Protagonisten so wie sie sind und verzichtet strikt auf Inszenierung. Dabei entstand ein leiser Film, der die Menschen zu Wort kommen lässt und den Zuschauern einen authentischen Einblick in die nächtliche Arbeitswelt gewährt. Timo Großpietsch arbeitete bei "Nachtschicht" mit einer speziellen Kamera, die dem "Filmlook" des Kinos sehr nahe kommt. Es ist der erste VJ-Dokumentarfilm im NDR Fernsehen, der mit der "Video-DSLRTechnik" gedreht wurde. Die Optik mit wenig Tiefenschärfe passt zum harten Berufsalltag der Menschen, die in diesem Dokumentarfilm im Mittelpunkt stehen.

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