Mythos Tenor - Die Helden der Opernbühne

Mythos Tenor - Die Helden der Opernbühne

Wilder Schrei der Seele - so nennen die Italiener das hohe c eines Tenors. Seit Jahrhunderten sind Sänger, die hohe Töne mit der Bruststimme singen, Mittelpunkt der Opernwelt - vor allem der Frauenwelt. Enrico Caruso oder auch Mario del Monaco wurden zu ihren Zeiten gefeiert wie Popstars. Sie sind Stimmakrobaten, diese Tenöre. Doch es geht um mehr, als darum den Körper auf die Produktion von unnatürlichen, beinahe femininen Tonhöhen zu trainieren. Vergöttert wird der Tenor erst, wenn er gleichzeitig den Habitus eines Drachentöters hat. Der Tenor-Mythos hat viel mit der Sehnsucht nach scheinbar Unvereinbarem zu tun, zum Beispiel der Gegensätze Mitgefühl und Kämpfergeist, Weichheit und Härte. Der Film, den Regisseurin Astrid Bscher im Auftrag von ARTE/WDR gedreht hat, macht sich mit den heutigen Tenören Jonas Kaufmann, Klaus Florian Vogt, Vittorio Grigolo, Peter Seiffert oder Joseph Calleja auf die Suche nach der immer gleichen Faszination von Helden mit hoher Stimme. Auch der "Tenor-Sohn" Giancarlo del Monaco kommt zu Wort. Entstanden ist ein Portrait von ganz unterschiedlichen Männern, die das Gleiche tun, aber ganz unterschiedliche Weg im Leben gehen. Gleichzeitig bebildert der Film die Opernwelt der 50er Jahre und heute.

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