
Mythos Marrakesch: Magisch, mystisch, mondän

Das Hotel La Mamounia ist schon früh ein Treffpunkt für Reiche und Berühmte. Der britische Premierminister Winston Churchill kommt bereits in den 1930er-Jahren hierher. Marrakesch inspiriert den Ausnahmepolitiker, der auch ein leidenschaftlicher Maler ist.
Ein Wendepunkt für die Bekanntheit der Stadt werden 1955 die Dreharbeiten des Hollywoodklassikers «Der Mann, der zu viel wusste» mit James Stewart und Doris Day. Alfred Hitchcock lässt hier Kulturen aufeinanderprallen. Der Film macht Marrakesch schlagartig berühmt.
Der Modeschöpfer Pierre Balmain bewohnte bereits den Riad Dar Moha in Marrakesch, als Yves Saint Laurent 1966 mit seinem Lebenspartner Pierre Bergé zum ersten Mal in die Stadt reist, die seine zweite Heimat werden wird. In Marrakesch weitet sich seine Farbpalette und er wird zu völlig neuen Formen inspiriert.
Auch für die Rolling Stones wird der Aufenthalt in Marrakesch schicksalshaft. Durch ihren Trip im Sommer 1967 wird für die Band nichts mehr so sein wie vorher. Die Stadt zieht auch John Paul Getty Jr., Erbe einer der reichsten Familien der USA und seine Ehefrau Talhita in ihren Bann. In ihrem Zahia-Palast mitten in Marrakesch geben sie prächtige Feste. Mick Jagger, John Lennon, Soraya, Andy Warhol - alle tummeln sich hier.
Marrakesch ist damals ein junges St. Tropez in der Wüste, eine Feiermeile für Privilegierte. Heute können die Riads, in denen einst die High Society feierte, von Touristinnen und Touristen gemietet werden. Von der glamourösen Ära Marrakeschs bleibt der Mythos.