Myanmar - Reise in eine verlorene Zeit

Myanmar - Reise in eine verlorene Zeit

Wundervoll gekleidet und aufwendig geschminkt reitet der kleine Ko Maung Dschi durch die Straßen seines Dorfes in Myanmar. Sein Leben steht vor einer einschneidenden Änderung: Noch heute wird man ihm den Kopf scheren und außer einer Kutte und einer Almosenschale wird er fast nichts mehr besitzen. Aus dem verwöhnten Prinzen für einen Tag wird ein genügsamer Mönch. Als Vorbild für diese Zeremonie, mit der Ko Maung Dschi ins Klosterleben eintritt, gilt das Leben des historischen Buddha, des Prinzen Siddharta Gautama. So wie Ko Maung Dschi geht fast jeder Myanmare ins Kloster, die allermeisten verbringen dort allerdings nur eine begrenzte Zeit. Das Leben als Mönch oder Nonne soll der Persönlichkeitsbildung dienen, soll zu Freundlichkeit, Menschenliebe und zu Bescheidenheit erziehen. Kaum eine Nation ist so geprägt von buddhistischer Spiritualität wie Myanmar, das frühere Birma. Fast ein halbes Jahrhundert durch die gewaltsame Politik eines Militärregimes von der Außenwelt fast hermetisch abgeriegelt, ist das Land von den Auswirkungen der Globalisierung bisher beinahe unberührt geblieben. Diese unfreiwillige, erzwungene Abgeschiedenheit eines ganzen Staates erlaubt den Blick in die Vergangenheit wie in ein lebendiges Museum.

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