Mozarts Hochzeit des Figaro - Grand Théâtre de Genève

Mozarts Hochzeit des Figaro - Grand Théâtre de Genève

Heute würde es in die Kategorie "sexuelle Belästigung" fallen, wenn der Graf Almaviva der Zukünftigen seines Bediensteten Figaro bis ins Schlafzimmer nachstellt. Zu Mozarts Zeiten waren so verkommene Adlige und zu intelligente Diener auf der Bühne nicht erwünscht. "Die Hochzeit des Figaro" kam am 1. Mai 1786 in Wien zur Uraufführung, genau zwei Jahre nach der Premiere des Stücks von Beaumarchais.

Der Librettist Lorenzo Da Ponte trug mit seiner Adaptation maßgeblich zur Entstehung des Werks bei und umging geschickt die Zensur. Mozart entblößt meisterhaft die menschliche Seele in all ihrer Tiefe und Komplexität. Der Herr lässt seinen Diener leiden, indem er dessen Verlobte Susanna umwirbt. Um dem lüsternen Grafen zu entkommen, verbündet sich die listige Susanna mit der melancholischen, vom untreuen Gatten verlassenen Gräfin. Wird es den beiden gelingen, den Grafen umzustimmen und dessen Ehe mit der Gräfin zu retten?

Ein Ränkespiel der Liebe und des Zufalls, voller Verwechslungen und theatraler Wendungen - bei ARTE in einer Inszenierung von Tobias Richter aus dem Grand Théâtre de Genève.

Musikalische Höhepunkte sind die von den Streichern getragene Ouvertüre mit Holzbläserparts und natürlich die berühmten Arien wie Cherubinos "Voi che sapete" und Figaros spöttisches "Non più andrai". Der slowenische Dirigent Marko Letonja führt im Orchestergraben der Genfer Oper den Stab. Den Figaro spielt Guido Loconsolo, seine Verlobte verkörpert Susanna von Regula Mühlemann und als Graf Almaviva und dessen Gattin Rosina glänzen Ildebrando D'Arcangelo und Nicole Cabell.

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