Mozart - Minkowski - Bartabas
David, königlicher Büßer und Beter, dessen Psalmen in das musikalische Gewand von erhabener Strenge sowie in ebenso beseelte wie virtuose Arien gekleidet werden, barocke Chormusiktradition vereint mit solistischer Ausdruckskraft und - meisterlich choreographierten Pferden in der Salzburger Felsenreitschule: Mozarts "Davide penitente", KV 469, wird durch die Zusammenarbeit von Marc Minkowski, den Musiciens du Louvre Grenoble, dem herausragenden Salzburger Bachchor und dem französischen Pferdekünstler und Theatermacher Bartabas zu einem wahren Gesamtkunstwerk.
Zum ersten Mal wurde "Davide penitente" im März 1785 im Wiener Burgtheater aufgeführt. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit für den Wiener Musikverein und Mozart betätigte sich eines Kunstgriffes, um schnell liefern zu können: "Die Societätmitglieder in Wienn zum Besten der Wittwen und Waisen verlangten von Mozart ein Oratorium ... Da aber die Zeit, ein neues zu komponiren, zu kurz war, nahm er eine große unvollendete Messe hervor und legte derselben einen ... italienischen ... Text unter, setzte einige Arien und Duetten dazu, und so entstand das sogenannte Oratorium: 'Davidde penitente' ..."
So berichtet Maximilian Stadler, der von Mozarts Witwe eingesetzte Verwalter von dessen musikalischen Nachlass, über die Entstehung des heute meist als Kantate bezeichneten Werks. Mozart hatte tatsächlich seine große Messe in c-Moll als Basis verwendet, die neben dem Requiem als das bedeutendste Fragment aus seiner Hand gilt. Die Kunst Bartabas' lässt sich kaum kategorisieren - Pferde, Menschen, Musik, Bewegung, Licht und Kostüme verbindet er zu poetischen Gesamtkunstwerken.