Moskau Lubjanka

Moskau Lubjanka

Der Platz ist Hauptsitz des Geheimdienstes seit kurz nach der Oktoberrevolution bis zum heutigen Tag. "Lubjanka" ist in russischen Ohren Synonym für massenhafte willkürliche Verhaftungen, Folterungen und Erschießungen. In fast jeder russischen Familie finden sich Opfer oder Täter. Der Lubjankaplatz steht aber auch für den Beginn eines demokratischen Aufbruchs Anfang der neunziger Jahre, der die umfassende Aufarbeitung der totalitären Vergangenheit einforderte. Hier wurde das Denkmal des Gründers des ersten Geheimdienstes nach der Revolution Felix Dserschinski gestürzt, hier errichteten Bürgerrechtler den Solowetski Stein, den ersten Gedenkstein für die Opfer politischer Verfolgung in der Sowjetunion. Die Repressionen des sowjetischen Staates sind bis heute nur bruchstückhaft aufgearbeitet. Unter Präsident Putin, der selbst aus dem System KGB stammt, wird zwar der Opfer gedacht, die Täterdiskussion bleibt jedoch weitestgehend aus.

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