Moorleiche

Moorleiche

ArchäologieGroßbritannien  

Im August 2011 stieß ein irischer Torfstecher auf einen unbekannten Gegenstand. Als er seine Maschine zum Stehen gebracht hatte, erkannte er, dass es sich um menschliche Überreste handelte. Flachgedrückt und deformiert. Eines war klar: Dies war keine moderne Leiche. Der aufsehenerregende Fund erwies sich als eine hervorragend erhaltene Moorleiche aus der Zeit vor der römischen Eroberung.
Moorleichen sind seit dem 18. Jahrhundert in Europa schon über tausendfach gefunden worden, in Skandinavien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Aber der zuletzt entdeckte, außergewöhnlich gut erhaltene "bog body" hat die Forschung zu dem Thema wieder in Gang gebracht, denn es gibt noch viele Geheimnisse zu lüften: Wer waren diese Menschen? Wie erklärt sich ihre Bestattung an speziellen Orten des Moores? Und warum wurden sie vor ihrem Tod so grausam gefoltert?
Mit modernster Technologie führt ein Spezialisten-Team eine europaweit einmalige Untersuchung durch und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen: Die zuletzt ausgegrabene Moorleiche ist nicht, wie bisher angenommen, 2.000 sondern 3.000 Jahre alt. Außerdem handelt es sich bei dieser Art von Mumien sicherlich um Könige, die in schwierigen Zeiten, vor allem bei Klimaumschwüngen, die mit ihren katastrophalen Folgen die Ernte bedrohten, von ihrem Volk geopfert wurden. Die Dokumentation vermittelt erstaunliche Erkenntnisse über die Rituale und Kultur der wenig bekannten Eisenzeit.

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