Molière, 2. Teil

Molière, 2. Teil

BiografieFrankreich  

Molière führt nach dem Abschied vom bürgerlichen Dasein ein unkonventionelles Leben als Hauptdarsteller und Autor einer Schauspieltruppe, die sich mit viel Optimismus, aber wenig Geld über die Runden bringt. Das Ensemble spielt für die verarmte Landbevölkerung, und bald wird klar, dass das von Racines statuarischen, weltfremden Tragödien dominierte klassizistische Repertoire kein Publikumsmagnet ist. Ein abgebrochenes Engagement bei einem geistlichen Herrn verschafft der Truppe endlich die große Chance: Es ergibt sich eine Gelegenheit, im Pariser Louvre, vor dem jungen König Louis XIV. (Jean-Claude Penchenat), aufzutreten. Der Geschmack der adligen Zuschauer unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der Bauern: Molière erkennt, dass seine Zukunft als Theatermacher auf dem Gebiet der burlesken Komödie liegt, und er besinnt sich auf die Inszenierungen im Stil der Commedia Dell'arte, die er schon als Junge gesehen hat. In den folgenden Jahren, Molière ist um die Vierzig und bereits von einem Lungenleiden gezeichnet, etabliert er sich bei Hofe, schreibt ein Stück nach dem andern und genießt die Gunst des Königs, der jetzt in Versailles residiert und Künstler aus ganz Europa anzieht. Aber Molières Neigung, das adlige wie klerikale Establishment auf der Bühne vorzuführen, macht ihm Feinde. Und als er Armande Béjart, die Tochter seiner langjährigen Gefährtin Madeleine, heiratet, beginnt es, in der Truppe selbst zu kriseln. Die Ernennung des Ensembles zur königlichen Schauspieltruppe fällt mit einer Zeit der Prüfung zusammen. Molière wird vom König und seinem Finanzminister Colbert abgemahnt. Es scheint, als ließe sich der Widerspruch zwischen dem Autonomieanspruch des Künstlers und einer Existenz als Höfling nicht auflösen...

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