Mister Karl

Mister Karl

Mitte der 1950er-Jahre stieg Karlheinz Böhm an der Seite von Romy Schneider mit der 'Sissi'-Trilogie in den Olymp des deutschen Unterhaltungskinos auf. Gerade einmal drei Jahre nach 'Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin' brach der Schauspieler, der mittlerweile auch im internationalen Kino reüssierte, radikal mit seinem Image. Er schockierte das Publikum in seiner Rolle als psychopathischer Serienmörder in Michael Powells Thriller 'Augen der Angst' (1960). Danach schien Böhms Karriere beendet. Dennoch gelang es dem Schauspieler, sich neu zu erfinden. Zunächst als Charakterdarsteller in Filmen von Rainer Werner Fassbinder, etwa in den Klassikern 'Martha' (1973), 'Faustrecht der Freiheit' (1974) und Fontanes 'Effi Briest' (1974), dann als Theater- und Opernregisseur. Anfang der 1980er-Jahre beendete Böhm nach mehr als 40 Filmen seine Karriere als Schauspieler zugunsten seines humanitären Engagements. Mit der Stiftung 'Menschen für Menschen' hilft Karlheinz Böhm bis heute notleidenden Menschen in Äthiopien. Dafür wurde er u. a. 2009 mit dem UNESCO-Ehrenpreis ausgezeichnet. Kurt Mayers Dokumentarfilm folgt Böhms Karriere und seinem sozialen Engagement, schildert aber auch die Höhen und Tiefen im Privatleben des heute 83-Jährigen, das mit vier Ehen, drei Scheidungen und sieben Kindern glückliche Beziehungen ebenso wie schmerzliche Trennungen beinhaltete. Der Dokumentarfilm behandelt ebenfalls Böhms schwieriges Verhältnis zu seinem Vater, dem Dirigenten Karl Böhm. 'Mister Karl' zeigt überraschende, bislang ungekannte Facetten dieser Ausnahmepersönlichkeit.

Bewertung

0,0   0 Stimmen