Mikroben - Die wahren Herrscher der Erde
Sie leben an Land, im Wasser, sogar in der Luft und im Körper anderer Lebewesen: Mikroben waren die ersten Organismen unseres Planeten, und bis heute stellen sie zahlenmäßig jede andere Lebensform in den Schatten. Sie sind buchstäblich die Keimzellen der Evolution. Mikroben können krank machen, aber sie spielen auch eine zentrale Rolle in unserem Körper. Ohne Bakterien steht nicht nur unsere Verdauung still, sondern auch unser Immunsystem. Lange haben wir sie ausschließlich als Bedrohung angesehen - und zweifellos zählen manche zu unseren tödlichsten Feinden. Doch inzwischen hat uns die Mikrobiom-Forschung auch die andere Seite der Bakterien gezeigt: Ohne Helfer aus dem Reich der Mikroben könnte die Menschheit nicht überleben. Fazit: Es gibt eben solche und solche. Bakterien können mehr als bisher vermutet. Ihre einmalige Fähigkeit zum direkten Genaustausch mit Artgenossen und anderen Organismen macht Mikroben zu wahren Masterminds der Evolution - auch in der Entstehungsgeschichte der Pflanzen und Tiere. Manche Stämme kommunizieren miteinander und bilden komplexe Strukturen. Andere zersetzen Kunststoff und könnten eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der globalen Plastikflut spielen. Mit den Mikroorganismen begann alles Leben auf der Erde. Und bis heute tragen alle Tiere, Pflanzen und auch wir einen Teil Mikroben-Gene in uns. Doch vom Kampf gegen den Klimawandel bis zur Energieversorgung der Zukunft sind viele Einsatzgebiete für die Genies aus dem Mikrokosmos noch weitgehend unerforscht. Nur eines steht fest: Ohne Mikroben ist kein Überleben möglich.