Miese Masche Kaffeefahrt

Miese Masche Kaffeefahrt

Über fünf Millionen Deutsche nehmen jährlich an "Kaffeefahrten" teil. Die Veranstalter machen dabei rund 500 Millionen Euro Umsatz durch den Verkauf meist minderwertiger Produkte. Die Masche ist stets die gleiche: Per Post verschicken unseriöse Veranstalter Einladungen, lassen Empfänger glauben, einen Preis gewonnen zu haben. Die günstige Busfahrt ist der Rahmen. Die "Gewinne" dienen aber nur als Lockmittel für die Verkaufsveranstaltung. "ZDFzoom" begleitet Senioren bei so genannten Kaffeefahrten und deckt undercover die Betrugsmasche der Veranstalter auf. Stundenlang werden die Teilnehmer mit dem Bus umhergefahren, das Ziel ist meist ein abgelegener Gasthof. Die versprochenen Gewinne und Präsente gibt es nicht, stattdessen finden stundenlange Verkaufsveranstaltungen statt. Zu völlig überhöhten Preisen werden den Teilnehmern dort Dinge wie Matratzen, Gesundheitsprodukte und Haushaltsgeräte angeboten. Diese Waren haben meist nur einen geringen Wert. Die Behörden sind machtlos und können die Betrüger nur schwer fassen, denn die Veranstalter melden die Verkaufsveranstaltungen beim Gewerbeamt meist gar nicht an. Dabei ist schon dieser Tatbestand strafbar. Die Bundesländer hätten gerne schärfere gesetzliche Regelungen und damit mehr Möglichkeiten, dem illegalen Gewerbetreiben ein Ende zu bereiten. Eine entsprechende Initiative aus dem Bundesrat liegt jetzt seit fast einem Jahr beim Bundestag. "ZDFzoom" geht der Frage nach, warum sie nicht längst umgesetzt wurde und wo mögliche Schwachstellen sind. Dass es im Rahmen der bestehenden Gesetze zum Teil auch anders geht, zeigt das Beispiel aus dem Landkreis Freising: Mit konsequentem Verfolgungsdruck haben Behörden und Gewerbeämter die unseriösen Veranstalter erfolgreich aus der ehemaligen "Hochburg der Kaffeefahrten" vertrieben.

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