Michelangelo - Der heimliche Ketzer

Michelangelo - Der heimliche Ketzer

KünstlerporträtD  

Er ist der Schöpfer des David und der Pietà, der Maler der Sixtinischen Kapelle und der Baumeister des Petersdoms. Er ist der berühmteste Künstler der Renaissance - ein Genie, das sein Talent in den Dienst der Römisch-katholischen Kirche stellte. Dessen sind sich alle, die sich mit ihm beschäftigen, gewiss. So auch der italienische Kunstrestaurator Antonio Forcellino, der 1999 den Auftrag bekommt, das Grabmal, das Michelangelo für Papst Julius II. gestaltete, vom Staub der Jahrhunderte zu befreien. Es gilt als religiöses Meisterwerk Michelangelos - doch als Forcellino beginnt, die Skulptur zu bearbeiten, traut er seinen Augen nicht. Das Werk enthält irritierende Details, die laut Überlieferung dort nicht sein dürften, Symbole, die in der Fachliteratur stets anders beschrieben wurden, als sie in Wirklichkeit sind, weil sie Aussagen enthalten, die keinesfalls konform waren mit der Lehre der katholischen Kirche. Fünf Jahrhunderte lang fiel dieser Widerspruch niemandem auf - bis Antonio Forcellino kam und das Grabmal restaurieren sollte. Er kann nicht anders, als der Spur zu folgen, auf die er gestoßen ist - und wird das Bild, das wir von Michelangelo haben, auf den Kopf stellen. Stück für Stück führt er den Beweis, dass Michelangelo zu einem Kreis der Ketzerei verdächtiger Männer und Frauen gehörte, deren radikale Ideen im Grabmal Julius II. verewigt wurden. Forcellino enthüllt ein Geheimnis, das die Kirche - und Michelangelo selbst - fast 500 Jahre lang zu verschleiern versuchten.

Bewertung

0,0   0 Stimmen