Michel Audiard: "Ich red' nicht mit Idioten, was hab' ich denn davon?"

Michel Audiard: "Ich red' nicht mit Idioten, was hab' ich denn davon?"

Künstlerporträt 

Der Film ist eine Hommage an Michel Audiard, der mit seiner Volksnähe, seiner Eloquenz und seiner blühenden Fantasie die Filmwelt der 50er und 60er Jahre prägte. "Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war", hat der französische Drehbuchautor und Regisseur einmal gesagt. 30 Jahre nach seinem Tod beleuchtet der Film Audiards Facettenreichtum - auch mit den weniger bekannten Seiten. Zu Wort kommen sein Sohn Jacques Audiard, Audiards Muse Mireille Darc und Venantino Venantini, der letzte noch lebende "Gangsteronkel".

Seine Verve, seine Schlagfertigkeit und sein Sinn für spritzige Dialoge, die sich in der Zusammenarbeit mit seinem Freund und Mentor Jean Gabin, seinem Koautor Albert Simonin und seinen Lieblingsschauspielern Bernard Blier, Lino Ventura und Michel Serrault entfalten konnten, wurden zum Markenzeichen des französischen Films. Ob Eleganz, Spott, Zynismus oder Zärtlichkeit - wie kein anderer verstand er sich auf alle Hebel des Sprachregisters. Toren und Dummköpfe waren Michel Audiard besonders sympathisch. Doch er selbst war hochgebildet, in klassischer Prosa und Lyrik belesen und stilistisch brillant. Er ärgerte sich, wenn man ihn mit seinen sprechenden Protagonisten verwechselte. Zutiefst vertraut mit der französischen Kultur, polierte Audiard saftige, vom Bistro-Tresen abgelauschte Redewendungen zu blitzenden Repliken auf. Ähnlich wie Jacques Prévert und Henri Jeanson brachte er einen unverwechselbaren Stil hervor, der ihn in eine Reihe mit den größten Dialogautoren des französischen Kinos rückt.

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