Merhabe Deutschland - Erfolg in neuer Heimat?

Merhabe Deutschland - Erfolg in neuer Heimat?

'Der Humor unterscheidet uns Türken von den Deutschen', sagt Kemal Öner.

'Natürlich hatten wir in den ersten Jahren in Deutschland Probleme. Aber dass wir nicht über die selben Dinge gelacht haben, das war das Schwierigste.' Anfang der 60er Jahre, als die ersten so genannten 'Fremdarbeiter' nach Deutschland kamen, waren beide Seiten nicht aufeinander vorbereitet. Aber die Neugierde auf den Anderen war groß. Man ging aufeinander zu, feierte gemeinsam Weihnachten oder trank abends ein Bier. Anfang der 70er Jahre änderte sich die Stimmung im Lande. Die Wirtschaftskrise in der damaligen BRD führte 1973 zum Anwerbestopp. Die Zahl der Türken stieg trotzdem, denn die 'Gastarbeiter' durften zumindest ihre Familien nach Deutschland holen. Und ab da begann man, von Problemen zu berichten. Recep Keskin, einer der erfolgreichsten türkeistämmigen Unternehmer in Deutschland, erinnert sich noch gut an diese Zeit. Als er 1966 mit 17 Jahren aufbrach, erzählte man sich in seinem Dorf in Zentral-Anatolien, dass Deutschland das Paradies sei. Ganz so war es aber nicht. 'Ich habe gelernt', so der 62-jährige Bauunternehmer, 'dass man als Ausländer viel härter arbeiten muss, um erfolgreich zu sein.' Das sieht auch Ali Güngörmüs so. Der einzige türkeistämmige Koch mit Michelin-Stern empfindet seine Herkunft und das Wissen um beide Kulturen als eine Bereicherung auch für seinen Beruf. 'Türkisch kochen, kann ich nicht', sagt der 35-Jährige, 'dafür aber bayrisch, da ich in München aufgewachsen und gelernt habe.' Mittlerweile kann er auch einen Döner zubereiten, mit Entenleber und Trüffeln verfeinert.

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