Meine Jugend unter Hitler

Meine Jugend unter Hitler

98 Prozent aller Jugendlichen des Deutschen Reichs waren dort Mitglied. Die "Gesamtheit der Jugend" wollte sie erfassen, "den gesamten Lebensbereich des jungen Deutschen" - die Hitlerjugend, kurz HJ. Mit dieser Organisation schufen die Nationalsozialisten ein Instrument um direkt in die Erziehung aller deutschen Kinder einzugreifen, sie zu bestimmen und, wenn notwendig, zu korrigieren. "Was sind wir? Pimpfe! Was wollen wir werden! Soldaten!", so schallte es ab 1933 im, von diesem Zeitpunkt an, einzigen Jugendverband Nazideutschlands. In Österreich wurde die Hitlerjugend 1938 nach dem Anschluss an Deutschland bei Auflösung aller anderen Jugendorganisationen eingeführt, die Mitgliedschaft war de facto obligatorisch. Die langfristige Wirkung der HJ-Indoktrination und ihrer Schwestervereinigung "Bund deutscher Mädel" ist kaum allgemein ermittelbar. Die individuelle Erinnerung bleibt aber. Die Aufarbeitung danach wurde einem selbst überlassen. So bewahren viele, die damals jung waren, noch heute widersprüchliche Erfahrungen von dieser Zeit. Österreichische Zeitzeugen berichten vom Wandern und vom Musizieren aber auch von der Vorbereitung auf den Krieg und den Schikanen denen sie ausgesetzt waren.

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