Meine Jugend auf den Open-Air Festivals

Meine Jugend auf den Open-Air Festivals

Die Anspannung ist überall zu spüren. Nach zwei Tagen Dauerregen und Windstärke 9 macht sich Ernüchterung breit. Doch dann reißt der Himmel auf, die Sonne scheint und er kommt auf die Bühne, mit 17 Stunden Verspätung: Jimi Hendrix. Gitarrenlegende und seit Woodstock 1969 die Verkörperung der Flower-Power-Bewegung. Es sollte der letzte Auftritt vor seinem Tod werden.

Das Love & Peace Festival 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn war Deutschlands erstes Open-Air-Konzert, es versank in Schlamm, Prügeleien und Schutt und Asche. Der Traum von Woodstock zerplatzte.

Heutzutage auf dem größten Festival Norddeutschlands, dem Hurricane, ist zwar das Wetter immer noch unberechenbar, doch alles während der Veranstaltung ist bis ins kleinste Detail durchorganisiert. Der Veranstalter Folkert Koopmans hat seit 18 Jahren von Mal zu Mal das Festival perfektioniert. Er achtet zunehmend auf Umwelt- und Naturschutz und bietet seit letztem Jahr sogar Luxus-Campingunterkünfte für anspruchsvollere Festivalbesucher an. Dazu gibt es ein Riesenrad, Bungee-Sprungturm, Supermarkt, Gourmet-Essensstände.

Annehmlichkeiten wie in einem Kurzurlaub.

Die Dokumentation zeigt die Entwicklungsgeschichte der norddeutschen Open-Air-Festivals. Alte, zum Teil noch nie gesendete Archivaufnahmen des Fehmarn-Festivals 1970 und der beiden Scheeßeler Rockfestivals 1973 und 1977 stehen dem aktuellen Hurricane-Festival gegenüber. Der Kontrast könnte nicht deutlicher werden: Denn mit chaotischen Hippie-Verhältnissen in der Provinz haben die heutigen Großveranstaltungen fast nichts mehr zu tun. Nur ein bisschen Woodstock-Gefühl kommt wieder auf, wenn junge Popfans mit Blumenkränzen im Haar unbeschwert zur Gitarrenmusik tanzen.

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