Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Der einjährige Bastian braucht eine Lebertransplantation. Sein Vater entscheidet sich spontan, ihm einen Teil der eigenen Leber zu spenden. Die Eltern haben Angst, dass er die Zeit auf der Warteliste für ein Fremdorgan nicht überleben wird, und sind bereit, sich bedingungslos für ihren Sohn einzusetzen. Für Bastians Vater tritt die eigene Gesundheit kompromisslos in den Hintergrund. Doch eine solche Operation birgt nicht nur für das Kind Risiken - auch für den Elternteil, der spendet. Denn die Leber des Vaters muss für Bastians kleinen Körper geteilt werden. Der Eingriff ist hochkompliziert. Prof. Ulrich Baumann, Spezialist für Lebertransplantationen und Bastians behandelnder Arzt, kennt die Nöte der Eltern gut: "Gerade Eltern, Mütter oder Väter sind doch unter enormen Druck, ihr leidendes Kind zu sehen. Und wir sehen oft den Zwiespalt zwischen großer Angst, aber auch der kompromisslosen Bereitschaft, für das eigene Kind alles zu tun." Für Bastians Mutter bedeutet es, dass nicht nur ihr Kind, sondern auch ihr Mann zum Patienten wird. Es kommt der Tag, an dem sie sich vor dem OP von den beiden Menschen verabschieden muss, die sie am meisten liebt. Wenn das eigene Kind schwer erkrankt, ist das für Eltern besonders schwierig. Die meisten Eltern würden alles tun, um ihr Kind zu retten. Gerade in Zeiten, in denen Fremdorgane immer knapper werden, rücken Lebendspenden mehr in den Vordergrund. Wenn Eltern körperlich in der Lage sind, ist es oft ihr dringlicher Wunsch, mit einer Organspende das Leben ihres Kindes zu retten. Und wenn alles gut geht, so hat es Prof. Baumann erlebt, kann die Lebendspende Eltern und Kinder auf besondere Weise verbinden: "Auf der einen Seite sagen die Leute, es ist viel schlimmer, als wir erwartet haben. Auf der anderen Seite sagen sie später, das ist das Beste, was wir in unserem Leben gemacht haben - so unmittelbar für das eigene Kind da zu sein hat sie ihr Leben lang beeinflusst." Aber was, wenn es nicht gut geht? Rita B. hat ihrer erwachsenen Tochter eine ihrer Nieren gespendet. Sie wollte ihr damit eine sichere Zukunft ohne Dialyse ermöglichen und sie davor bewahren, dass ihr Körper langsam vergiftet wird. Gerade Nierenpatienten überleben häufig die Wartezeit auf eine Fremdniere nicht. Durch die Organspende trägt die Tochter einen Teil ihrer Mutter in ihrem Körper. Für beide eine faszinierende Vorstellung, aber auch eine emotionale Bindung, die im Laufe der Jahre schwierig werden kann. Denn alles verläuft anders als erhofft. Die Filmautorin Antje Büll hat zwei Familien während ihrer dramatischen Erfahrungen bei einer Lebendspende für das eigene Kind begleitet.

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