Mein Knastbruder - Hoffnung hinter Gittern

Mein Knastbruder - Hoffnung hinter Gittern

Seit fast 20 Jahren betreut Pfarrer Hans Lyer in der Jugendhaftanstalt in Ebrach bei Bamberg junge Kriminelle zwischen 15 und 25 Jahren. Trotz der hohen Rückfallquote - über 70 Prozent der Jugendlichen werden wieder straffällig - versucht er immer wieder mit großem Engagement, Straftätern in ein normales Leben zu verhelfen. Richard, ein jugendlicher Straftäter, wird entlassen. Er ist 21 Jahre alt und träumt von einem ganz normalen Leben. Seit er 16 Jahre ist, war er insgesamt vier Jahre hinter Gittern. Der Gefängnisseelsorger Hans Lyer hat mit großem Engagement Richards Resozialisierung vorbereitet. Er hat ihm ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft besorgt, ein Vorstellungsgespräch bei den Brose Bascets in Bamberg organisiert. Denn Pfarrer Hans Lyer kennt den Drahtseilakt: einen Weg ins Leben zu finden oder auf die schiefe Bahn zu geraten. Aufgewachsen in den 50er- und 60er-Jahren in Bamberg, verbrachte er selbst in seiner Jugend viel Zeit auf der Straße. Mit Mühe schaffte er den Hauptschulabschluss, machte widerwillig eine Lehre bei der Post, wurde zur Bundeswehr eingezogen. Nachdem er die Tage des Terrors bei den Olympischen Spielen in München 1972 hautnah miterlebt hatte, ließ ihn die Frage: 'Woher kommt das Böse' nicht mehr los. In der Abendschule holte er sein Abitur nach, studierte Theologie und ließ sich 1982 zum Priester weihen. Er wollte dem Bösen den Kampf ansagen. Heute merkt er, dass ihm das nicht immer gelingt. Richard taucht ab. Er erscheint nicht zum Vorstellungsgespräch, nicht in der Wohngemeinschaft. Nach ein paar Monaten wird Richard wieder straffällig und erneut inhaftiert. Jetzt kommt er in den Erwachsenenvollzug. Der Gefängnispfarrer nimmt mit Richard Kontakt auf. Er will ihm zeigen, dass er an ihn denkt. Hans Lyer nimmt seinen Leitspruch ernst: 'Jeder Mensch hat immer wieder eine Chance, weil er ein Mensch ist.

Bewertung

0,0   0 Stimmen