Mein Alexandria

Mein Alexandria

Wer kennt sie nicht, die Legenden um den antiken Leuchtturm oder die Bibliothek von Alexandria. Sagenumwoben war die ägyptische Hafenstadt im südöstlichen Mittelmeer schon während der Antike. Vor 100 Jahren war Alexandria Sitz der königlichen Börse für Baumwolle, einem Rohstoff, der ähnlich wie heute Öl gehandelt wurde. Die Stadt war damit Anziehungspunkt für zahlreiche Migranten aus Italien und Griechenland, die dort zu Reichtum kamen und der Stadt ihr europäisches Flair gaben. Heute ist Alexandria nur noch ein Schatten seiner selbst und platzt mit seinen fünf Millionen Einwohnern aus allen Nähten. Und doch schimmert an allen Ecken immer wieder die einstige Größe durch.

Unser Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary hat sich auf die Suche gemacht, nach den Überbleibseln des alten Alexandria und dem Leben und Überleben im neuen. Im griechischen Altersheim und im griechischen Klub besucht er jene wenigen Griechen, deren Familien in den 1950er Jahren die Stadt nicht verlassen haben. Mit einem Unterwasserarchäologen spricht er über die Reste des Leuchtturms von Alexandria und antike Schätze im Hafenbecken. Er fährt mit der Trambahn, die älter ist als die Straßenbahn in Wien. Auf dem Buchmarkt der Stadt trifft er Händler in zwei Quadratmeter kleinen Kiosken, die aus Türmen von Büchern ohne zu zögern von ganz unten die arabisch übersetzten Ausführungen Sigmund Freuds herausziehen. Karim El-Gawhary zeigt in seinem Porträt von Alexandria die Facetten einer Stadt, die schon einmal bessere Zeiten erlebt hat, die aber noch heute zauberhaften Charme besitzt.

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