Max Uthoff: Alles im Wunderland
Max Uthoff - ohne Perücke und falschem Bart, aber gewohnt hinterhältig und absurd - sinniert über Kaninchenlöcher, den Tod und wie wir die Komplexität unserer Welt überhaupt aushalten können.
In seinem Programm "Alles im Wunderland" vergleicht er die Wunderland-Alice mit uns selbst: Im Kinderbuchklassiker stößt die Titelfigur auf eine Vielzahl an Widersprüchen, die sich nicht auflösen lassen. Auch wir müssen diese Ambivalenzen des Lebens aushalten.
"Alles im Wunderland" nennt der Kabarettist Max Uthoff sein Programm, in Abwandlung des Kinderbuchklassikers von Lewis Carroll, in dem die Titelfigur Alice in eine Welt der Absonderlichkeiten und Paradoxa hineingerät. So bezieht sich der Titel auf all die Widersprüche und Absurditäten, die man im Leben aushalten muss und die sich auch nicht auflösen lassen. Uthoff bezieht das nicht nur auf unsere Welt im Allgemeinen, sondern auch konkret auf sein eigenes Leben. Dabei geht er das ganz große Thema an: die eigene Sterblichkeit. Denn diese hat schon begonnen, bei jedem von uns.
Wie kaum ein anderer versteht es Uthoff, sich auf dem schmalen Grat zwischen Stand-up-Comedy und knallhartem Kabarett zu bewegen und damit der Gesellschaft schonungslos den Spiegel vorzuhalten. Im Fokus steht immer wieder das kapitalistische System, das er mit den Mitteln der Satire aus den Angeln zu heben versucht. Alles ist auf den Punkt gebracht, auf höchstem Niveau, ohne überflüssige Pausenfüller. Er ist ein Meister der aneinandergereihten, scharfzüngigen Beobachtungen, bei denen sich so mancher Zuschauende wünscht, mal kurz auf Pause drücken zu können.
Zusammen mit Claus von Wagner steht Max Uthoff seit 2014 für "Die Anstalt" auf der Bühne. Wie auch dort ist bei seinen Soloauftritten oberstes Gebot: Die Fakten müssen stimmen. Das 3sat-Publikum darf sich auf einen Abend freuen, an dem beides möglich ist: detaillierte Recherche, gepaart mit einer ordentlichen Portion Humor.